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Leserbriefe

Mittwoch, 08.12.2010



Walter Renser schrieb:
"Gut daß das endlich mal jemand in dieser Deutlichkeit sagt "

Natürlich hat Deutschland eine christlich-jüdische Tradition.
Schon, weil das Christentum letzlich nichts anderes ist als ein Ableger des Judentums. Aber was als jüdische Sekte begann hat sich inzwischen über die ganze Welt verbreitet, und das nicht immer zum Guten.
Außerdem hat sich das Christentum in seiner Geschichte immer weiter weg von seinen jüdischen Wurzeln bewegt und sogar Jesus sein Judesein genommen. Ganz zu schweigen, daß die meisten Christen gar nicht nach der Botschaft Jesu leben und den Weg des Friedens gehen. Ganz im Gegenteil, Christen gehen sogar im Namen ihres Gottes den Weg des Krieges.
So hat der frühere Präsident der USA (George Bush sen.) sogar in einer Fernsehansprache behauptet, er habe vor der Invasion zur Befreiung Kuweits zu Gott gebetet (und offenbar dessen Einverständnis zum Krieg erhalten).
Aber was soll nun eigentlich diese in jüngster Zeit viel beschworene christlich-jüdische Tradition sein, die anscheinend der Islam nicht teilt?
Berufen sich nicht alle drei Religionen auf denselben Gott?
Weshalb haben wir also keine christlich-jüdisch-muslime Tradition in Deutschland? Allein schon dadurch, daß faktisch sehr viele Muslime hier leben. Wann wird eine Tradition geboren?
Wurden in Deutschland nicht noch zumindest bis vor 65 Jahren Juden ermordet?
Wo war denn da die christlich-jüdische Tradition?
Natürlich waren die Nationalsozialisten keine Christen. Am liebsten hätten sie das Christentum auch abgeschafft. Aber immerhin sind ihnen zahllose Christen hinterhergelaufen odre haben sich zumindest nicht in den Weg gestellt.

Wichtiger als die christlich-jüdische Tradition wärte mir allerdings auch eher eine Tradition der Gerechtigkeit, der Offenheit und der Toleranz.
Eine Tradition, in der Menschenrechte hochgehalten werden. Die christlich-jüdische Tradition ist nichts anderes als ein Taschenspielertrick, mit dem eine Minderheit (die Juden) gegen eine andere Minderheit (die Muslime) ausgespielt werden soll. Auf diese Weise sichert man sich dann die moralische Korrektheit der zwar nicht Unterdrückung aber doch Schlechterstellung der Muslime. Gut daß das endlich mal jemand in dieser Deutlichkeit sagt.
Es wird offenbar nichts anderes versucht, als Muslime in ihren Rechten, die ihnen nach unserem Grundgesetz zustehen, zu beschneiden, indem man sozusagen die Juden, die eine lange Tradition der Unterdrückung sowohl durch Christen als auch durch Muslime hinter sich haben, zu Mittätern macht.
Daß einige Juden in diese Falle tappen liegt sicherlich auch daran, daß Muslime ihnen immer wieder übel mitspielen. Es ist an der Zeit, die Politiker, die einen solchen Unsinn verzapfen, abzustrafen und nicht wieder in ihre Ämter zu wählen.